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22.07.2000 * (FJH)
Verbissen kämpft eine 51-jährige Marburgerin seit gestern (21. Juli) darum, dass sie ihre sechs Schäferhunde behalten darf. Während sie mit einem der Hunde beim Tierarzt war, hatten die anderen fünf eine 50-jährige Frau aus Kirchhain angefallen. Sie wurde mit Bisswunden an Armen und Beinen sowie einem Schock in die Universitätsklinik eingewiesen.
Die Frau hatte die Mutter der Hundehalterin besucht und mit ihr das Haus unterhalb des Lutherischen Kirchplatzes verlassen. Als sie noch einmal allein in die Wohnung zurückkehrte, "verteidigte" einer der Hunde sein Revier und griff die Frau an. Nachbarn alarmierten auf ihre Hilferufe hin die Polizei, die wenige Minuten später an der Pfarrkirche eintraf.
Die Frau hatte sich inzwischen aus der Wohnung befreien können und hielt sich nun im umzäunten Vorgarten unterhalb des Kirchplatzes auf, wo einer der Hunde sie "bewachte" und niemanden in ihre Nähe ließ.
Eine halbe Stunde lang mussten die herbeigerufenen Polizeibeamten und mit Narkotika sowie einem Hundefangkorb ausgestattette Vertreter des Kreisveterinäramtes untätig abwarten, bis die von ihnen inzwischen alarmierte Hundehalterin gegen 11 Uhr eintraf und ihre Bekannte "befreite".
Den Angriff der Hunde auf die Besucherin bezeichnen Fachleute als "normales Rudelverhalten", das das eigene Territorium gegen unbefugtes Eindringen verteidigt. Angesichts der räumlichen Verhältnisse kann von einer artgerechten Haltung der sechs Schäferhunde in einer Wohnung aber keine Rede sein.
Die Tiere wurden deswegen von der Polizei sichergestellt. Sie sollen von einem vereidigten Sachverständigen des Deutschen Hundezüchter-Verbandes einer Wesensprüfung unterzogen werden.
Ob die Hundehalterin ihre sechs Lieblinge wiederbekommt, ist wegen der räumlichen Bedingungen schon jetzt sehr unwahrscheinlich.
Die aktuelle Debatte um ein Verbot bestimmter Kampfhunderassen wird durch diesen Vorfall auf das wesentliche Argument gelenkt: Zwar verfügen manche Rassen über mehr Beißkraft, doch gehen die Gefahren von Hunden vor allem durch ihre Haltungsbedingungen aus. Nicht nur das Scharfmachen und die gezielte Zucht für Hundekämpfe, auch das Einsperren eines sechsköpfigen Rudels in ein enges Fachwerkhaus durch eine - in ihrem Realitätssinn auf den Hund gekommene - Hundefetischistin sind eine unverantwortliche Tierquälerei und eine mögliche Gefährdung anderer Menschen.
20.07.2000 * (SMa)
Als "schwierigste Baustelle Marburgs" bezeichnete Oberbürgermeister
Dietrich Möller
das Bauprojekt am Pilgrimstein, dessen Richtfest am 19.Juli gefeiert wurde.
Finanziert von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (Gewobau) und der Stadt Marburg soll es spätestens Ende Dezember möglich sein, die Oberstadt vom Pilgrimstein aus mit zwei neuen Aufzügen zu erreichen. Ein an der Außenfassade des Parkhauses angebrachter gläserner Lift wird künftig die erste Etappe Richtung Wasserscheide überwinden. Ebenfalls verglast ist die überdachte Metallbrücke und der weiterführende Schräglift, der den restlichen Höhenunterschied von insgesamt 27 Metern zurücklegt. Die Renovierungsarbeiten beschränken sich dabei nicht auf die Sanierung der Fahrstühle. Auch das alte Fachwerkhaus in der Wettergasse 41 wird wieder hergestellt.
Über dem bisher offenen obersten Deck erhält das Parkhaus ein weiteres Stockwerk. Dort sollen die Büroräume der Gewebobau Platz finden. An der Wettergasse 41 werden künftig sechs öffentlich geförderte Wohnungen von 30 bis 60 Quadratmetern Wohnfläche entstehen.Im Erdgeschoss kann ein Ladenlokal mit 70 Quadratmetern Verkaufsfläche die strategisch günstige Lage an der Schnittstelle zwischen dem Lift und der Fußgängerszone nutzen.
1972 wurde das Parkhaus gegenüber der Brauerei errichtet. Um den Autofahrern den Besuch der Oberstadt zu erleichtern, verband man das zwölfte Oberdeck des Parkhauses seinerzeit durch eine Metallbrücke und einen Schräglift mit der Wettergasse. Die Kabine wurde auf Schienen geführt und von einem Drahtseil über einen Elektromotor hochgezogen oder hinabgelassen. Technisch handelte es sich also um eine Standseilbahn. Um den Antriebsmotor im Haus Wettergasse 41 unterbringen zu können, musste das Treppenhaus abgebrochen werden. Damit wurden alle darüberliegenden Räume stillgelegt. Ebenso unansehnlich waren die verbindende Metallbrücke und der Schräglift. Aus diesem Grunde wurden in den 80er Jahren die Forderungen nach einem neuen Oberstadt-Aufzug immer lauter. Die Stadtverwaltung weihte deshalb 1989 den zweizugige Lift zwischen dem Rudolphsplatz und der Reitgasse 7 ein. Gut 10 Jahre später wird der neue sanierte Lift eine Alternative zu Marburgs eigentümlichsten Verkehrsmittel bieten. Im Gegensatz zu ihm umfasst der Nulltarif aufwärts in die Oberstadt oder zurück in die Niederungen des Lahntals hier auch noch einen reizvollen Ausblick.
19.07.2000 * (CcM)
Vor dem ältesten Marburger Universitäts-Institutsgebäude, der Zootomie, soll am Rande des Stadtteils Weidenhausen bis Jahresende eine Freifläche mit Bäumen, Wasserelementen und Sitzgelegenheiten entstehen. Bei der Umgestaltung des Zootomieplatzes, der momentan als Mensa-Parkplatz dient, wird die Parkfläche abgesenkt und durch Stufen mit dem Erlenring verbunden. Dadurch soll das Zootomie-Gebäude, in dem sich heute das griechische Restaurant "Calimera" befindet, besser hervorgehoben werden.
Die neue Fußgängerbrücke über die Lahn (Luisa-Heuser-Brücke) bildet dann den Mittelpunkt der von dem Mailänder Architekten Georgio Grassi vor 13 Jahren geplanten Achse Oberstadt-Lahncenter, Schlachthofbebauung-Lahnsteg und Erlenring-Weidenhausen. Die vorhandene Bushaltestelle wird neu gestaltet, die Gehwege werden verbreitert, und der Fußgängerüberweg am Erlenring wird verlegt. Bei der Neugestaltung des Areals sollen Vorschläge, die von Bürgern und Bürgerinnen in einem Workshop vorgebracht wurden, mit einfließen. So werden die Schutzstreifen für Radfahrer bis zum Zootomieplatz verlängert und mit einer Rampe an den Lahnuferweg angebunden. Der Brückenaufgang zur Luisa-Heuser-Brücke wird sowohl mit einer Treppe als auch mit einer Rampe versehen.
Die Bauarbeiten beginnen Ende Juli und sollen bis Jahresende abgeschlossen sein.
04.07.2000 * (FJH)
In den frühen Morgenstunden des Sonntags (2. Juli) brannte in einer Tiefgarage am Mariborer Platz ein Auto fast völlig aus. Der Brand war vom Motorraum ausgegangen.
Nur wenig später brach in einer Doppelgarage an der Magdeburger Straße ebenfalls ein Feuer aus. Darin abgestellte Fahrräder und ein Motorroller verbrannten.
In beiden Fällen hat das Landeskriminalamt Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen. Ein Zusammenhang zwischen dem Garagenbrand in Wehrda und dem am Mariborer Platz kann nicht ausgeschlossen werden.
13.06.2000 *
Panzerknacker-Ausflug: Soldat klaut "Fuchs"
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