Text von Donnerstag, 18. April 2002
Marburg * (sap)
Das Böse lauert immer und überall. Auch im idyllischen Universitätsstädtchen an der Lahn ist die Polizei auf Verbrecherjagd. Die Marburger Polizeibeamten können der Aufrechterhaltung der "Öffentlichen Sicherheit und Ordnung" nicht mehr alleine Herr werden. Für diese Aufgaben haben sie Hilfssheriffs engagiert. Im wilden Westen waren diese meist zu Pferde unterwegs, um hinterlistigen Gaunern auf die Spur zu kommen. Auf Drahteseln reitet künftig Marburgs Hilfspolizei, um schneller und mit größerem Einsatzradius Bösewichten auf Bürgersteigen und Radwegen den Garaus machen. Das teilte der Magistrat der Universitätsstadt Marburg am Mittwoch (17. April) mit. Die Polizei ist bekanntlich des Bürgers Freund und Helfer. Die Fahrradstaffel der Hilfspolizei überwacht jetzt rücksichtsloses Verhalten von Radfahrern gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. So werden unschuldige Fußgänger nun endlich vor lästgen Klingelattacken bewahrt, wenn sie mit Einkaufstüten bepackt über Marburgs Radwege schlendern. Auch bemitleidenswerten Autofahrern, die auf schmalen Einbahnstraßen wie dem Pilgrimstein oder der Robert-Koch-Straße wegen den rücksichtslosen Radfahrern nicht mehr mit Tempo 70 durch die Innenstadt fegen können, ist - der Fahrradstaffel sei Dank - endlich geholfen. Doch Marburgs kriminelles Potenzial versammelt sich nicht nur auf dem Fahrrad: Die Überwachung der Anleinpflicht von Hunden, der allgemeinen Einhaltung der Sauberkeit und des ruhenden Verkehrs zählen zum weiteren Aufgabengebiet der Fahrradstaffel. Um diesem komplexen Multi-Tasking Herr zu werden, sind die beräderten Hüter von Recht und Ordnung mit modernster Technik ausgestattet: Auf Mountainbikes tragen sie eine Sicherheitsausrüstung mit sich, vernetzt sind sie durch Funk und Handy. Na dann gute Fahrt! |