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Text von Dienstag, 6. Dezember 2005

> p o l i t i k<
  
 Nehm-Anklage: Al-Kaida-Verdächtiger aus Marburg 
 Marburg * (atn/pm)
Generalbundesanwalt Kay Nehm hat am Dienstag (6. Dezember) Anklage gegen zwei mutmaßliche Mitglieder und einen mutmaßlichen Helfer der islamistischen Terrororganisation "Al Kaida" erhoben. Der Hauptbeschuldigte habe Ende 2004 "Bestrebungen erkennen lassen, nukleares Material beschaffen oder vermitteln zu wollen", teilte Nehm in Karlsruhe mit.
Bei ihm handele es sich um den 30-jährigen Ibrahim Mohamed K. aus Mainz, der vermutlich Syrer sei. Er habe über einen Mittelsmann versucht, Kontakte zu einer in Luxemburg ansässigen islamistischen Gruppierung zu knüpfen.
K. habe vor dem 11. September 2001 eine Ausbildung in Al-Kaida-Trainingslagern in Afghanistan absolviert. Von Oktober 2001 bis Juli 2002 sei er in Afghanistan an den Kämpfen gegen das US-Militär beteiligt gewesen. Er sei in die Al-Kaida-Kommandostruktur mit Kontakten bis hin zur Führungsspitze, insbesondere zu Osama Bin Laden, eingebunden gewesen, vermutet Nehm.
Die vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf erhobene Anklage richtet sich zudem gegen den 32-jährigen Yasser Abu S. aus Bonn und seinen 28-jährigen Bruder Ismail aus Marburg. Beide sind staatenlose Palästinenser. Yasser Abu S. soll Al-Kaida-Mitglied sein. Ismail Abu S. soll das Terrornetzwerk unterstützt haben. Alle drei hätten mit einer Betrugsserie zum Nachteil von Lebensversicherungsunternehmen finanzielle Mittel für Al Kaida beschaffen wollen.
Die Polizei hatte den Marburger Studenten am Sonntag (22. Mai) im Studentendorf festgenommen.
 
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