Text von Samstag, 27. Januar 2007
Politik-Stil: Fraktionsvorsitzender eckte an | ||
Marburg * (sts)
Er ist 22 Jahre jung, noch kein ganzes Jahr Stadtverordneter und seit einer Woche der Vorsitzende der CDU-Fraktion. Die Rede ist von Philipp Stompfe, der sich gleich in seiner ersten Stadtverordnetenversammlung am Freitag (26. Januar) in neuer Rolle profilieren wollte. Ausgerechnet die langjährige Debatte um den Bau einer Mehrzweckhalle für die Otto-Ubbelohde-Schule wählte Stompfe für die Nagelprobe seiner "neuen CDU" aus. Seine lautstark-provozierende Rede vor dem Parlament stieß jedoch auf wenig Gegenliebe. Henning Köster (Marburger Linke) sprach von einer "Klamauk-Rede". Gerlinde Schwebel (FDP) fragte, ob "jugendlicher Zorn" zentraler Inhalt dieser neuen CDU sei. Wolfram Schäfer unterstrich in seiner Rede das persönlich gute Verhältnis mit Stompfe. Schließlich sei der junge CDU-Fraktionsvorsitzende mit seinem Sohn in den Kindergarten gegangen. Stompfe hielt dagegen: Die CDU habe sehr viel Mut bewiesen, ihn an die Spitze der Fraktion zu wählen, Mut, der anderen Fraktionen wohl fehle. Die "neue CDU" werde sich vor allem durch ihr verstärktes bürgernahes Engagement auszeichnen. Unausgesprochen kritisierte Stompfe damit auch die Politik seines Amtsvorgängers Christian Heubel, der aus persönlichen Gründen als CDU-Fraktionsvorsitzender zurückgetreten war. Seine Nagelprobe dürfte der Jura-Student am Freitag bestanden haben. Doch letztlich wird er daran gemessen werden, ob den markigen Worten auch entsprechende Taten folgen werden. Die Messlatte liegt von nun an jedenfalls hoch. | ||
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