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Text von Donnerstag, 19. July 2007

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 Durchstich: Gang verbindet Kasematten 
 Marburg * (ute)
Kühl und feucht war es in den unterirdischen Geschützständen unterhalb des Hexenturms. Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) und sein Stellvertreter Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) führten am Mittwoch (18. Juli) zusammen mit dem pensionierten Baudirektor Elmar Brohl durch einen Teil des unterirdischen Gangs, der die beiden Kasematten des Hexenturms des Marburger Landgrafenschlosses mit der Kasematte des Nordgrabens verbindet.
In einer Harz-4-Maßnahme wurde seit März 2006 an der Freilegung des östlichen Teils gearbeitet. Das Projekt ist Teil eines größeren Vorhabens der Stadt Marburg, das schon seit 1976 mit einigen Jahren Unterbrechung läuft. Seitdem werden Sicherungsarbeiten an den baulichen Resten der ehemaligen Festung Marburg in unterschiedlichen Umfang durchgeführt.
Vaupel, Kahle und Brohl machten in ihren Ausführungen noch einmal deutlich, wie hoch nicht nur der touristische Wert der unterirdischen Verteidigungsanlage für die Stadt Marburg einzuschätzen sei. Sie betonten auch seine Bedeutung für die Stadtgeschichte.
Darüber hinaus stelle das Projekt eine Kombination aus gelungener Beschäftigungsmaßnahme und machbarer Finanzierung dar, bestätigte Vaupel. Schon die Bauarbeiten zwischen 1987 und 1999 am westlichen Teil des Gangs waren eine ABM-Maßnahme.
Bis heute seien in den Projekten ungefähr 200 Leute beschäftigt gewesen. Professionell betreut wurde das Vorhaben seit 2006 vom Dienstleistungsbetrieb Marburg (DBM).
Vorstellen können sich die Touristen, für die ab März 2008 der Gang geöffnet wird, wie die Soldaten - mit Munition beladen - während der Belagerung des Siebenjährigen Krieges von einer Kasematte in die andere hetzten, von Lärm und von Schwefelschwaden betäubt.
Doch auf den historischen Pfaden von Marburgs Geschichte läßt sich schon jetzt wandeln: Kasematten-Führungen finden bis Oktober jeden Samstag ab 15.15 Uhr statt. Treffpunkt ist der untere Schloss-Vorhof bei der Bushaltestelle.
 
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