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Text von Freitag, 23. März 2007

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 Kahles Konsequenzen: Europa-Bad kein Ein-Euro-Bad 
 Marburg * (sts)
Einstimmig hat der Bau- und Planungsausschuss der Stadt Marburg die finanziellen Zusagen der Landesregierung für den geplanten Campus in Marburg begrüßt. Bis 2020 wird die Philipps-Universität für die Umsetzung der ehrgeizigen Pläne 440 Millionen Euro. Ebenso einstimmig beschloss das Gremium am Donnerstag (22. März), dass der Magistrat sich dafür einsetzen soll, dass die Gelder auch in den Finanz- und Haushaltsplan des Landes eingestellt werden.
Bisher sei die zeitliche Abfolge der einzelnen Baumaßnahmen noch völlig unklar, sagte Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne). Es sei ein gewaltiger Unterschied, ob beispielsweise der Fachbereich Chemie bereits in einem oder erst in fünf Jahren erneuert werde. Fraglich sei außerdem, ob die zugesagte Summe überhaupt für die Umsetzung aller Pläne ausreichend sei.
"Wir wollen darauf hinwirken, dass schon im nächsten Jahr mit der Umsetzung begonnen werden kann", sagte Kahle. Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) gab außerdem bekannt, dass Stadt und Universität voraussichtlich am Mittwoch (25. April) in der Stadthalle die Bürger noch einmal eingehend über die Campus-Pläne informieren wollen. Die Details seien der breiten Öffentlichkeit nach wie vor weitgehend unbekannt. Bei diesem Termin sollen auch Vertreter der Landesregierung zugegen sein.
Zweiter wichtiger Tagesordnungspunkt der Sitzung war ein Antrag der CDU-Fraktion zur Ausschreibung des Europabades. Das stark sanierungsbedürftige Bad war vom Magistrat vergangenen Sommer geschlossen worden und steht nun zum Verkauf.
"Es gab und gibt Anfragen, aber bisher noch kein konkretes Kauf-Angebot", sagte Kahle dazu. Der Bürgermeister hatte in einem Interview gesagt, dass das Bad "für ein paar hunderttausend Euro provisorisch von einem Investor wieder geöffnet werden" könne.
Sollte dies geschehen, entstünde ein fader Beigeschmack zu der Schließung aus Sicherheitsgründen durch die Stadt, monierte Henning Köster (Marburger Linke). An einer millionenschweren Sanierung käme aber kein Investor mittelfristig vorbei, meinte Kahle.
Es sei auch nicht richtig, dass das Bad gegebenenfalls für einen symbolischen Euro zu kaufen sei. Mit dieser Aussage habe er lediglich die Bereitschaft der Stadt signalisieren wollen, das Bad zu einem geringen Kaufpreis zu veräußern.
Große Chancen für einen Verkauf bestünden ohnehin nicht. Die bisherigen Interessenten schreckte sowohl die Lage als auch der enorme Sanierungsbedarf ab. Der Antrag der CDU wurde von der rot-grünen Koalition abgelehnt, da die Ausschreibung den Fraktionen bereits bekannt sei.
 
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