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Text von Mittwoch, 23. Mai 2007

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 Einschüchterung: Kanzler kanzelt Boykott ab 
 Marburg * (fjh/pm)
"Die Taktik des Präsidiums beschränkt sich derzeit auf Drohungen und Versuche, die Bedeutung des Boykotts abzuwiegeln", sagte AstA-Vorsitzende Susanne Schmelter am Mittwoch (23. Mai). "Wir sind uns aber des Druck-Potentials, das von dem Boykott ausgeht, bewusst."
Auf ihrer Vollversammlung am Donnerstag (10. Mai) hatten die Marburger Studierenden mit überwältigender Mehrheit beschlossen, Studiengebühren zu boykottieren und auf diese Weise den Kampf gegen das hessische Studienbeitragsgesetz (HstuBeiG) fortzuführen. Wie auch schon am Tag der Vollversammlung, äußerte sich nun Universitätskanzler Dr. Friedhelm Nonne zu dem geplanten
Gebühren-Boykott.
Betont gelassen sprach er von einer unproblematischen Exmatrikulation der Boykottierenden, auch wenn diese das Quorum von mindestens 4.000 Teilnehmenden erreichen. Die Organisatoren des Boykotts zeigen sich währenddessen von diesem offensichtlichen Einschüchterungsversuch unbeeindruckt.
"Dieses Säbelrasseln des Kanzlers zeigt uns vielmehr, dass die Entschlossenheit der Marburger Studierenden bei dem Uni-Präsidium Angst auslöst", analysierte Schmelter. "Unser Protest geht auch in diesem Sommer weiter und bedient sich mit dem Gebühren-Boykott eines absolut legitimen Mittels."
Während Nonne ausführt, warum die Exmatrikulation von mehr als einem
Fünftel der Marburger Studierenden für die Universität kaum finanzielle Nachteile habe, fragen sich die Organisatoren des Boykotts, ob der Grünen-nahe Kanzler tatsächlich bereit ist, die protestierenden Studierenden derart rigoros abzustrafen.
"Von demokratischen Entscheidungsprozessen kann nicht die Rede sein, wenn fünf Präsidiumsmitglieder über tausende Einzelschicksale von Studierenden entscheiden" erklärte Julia Flechtner von der Fachschaften-Konferenz. "Viertausend Studierende, das wären nicht nur die gesamten Fachbereiche Jura, Wirtschaftswissenschaften und Pharmazie, es wären viertausend mundtot gemachte AkteurInnen für den Zugang aller zu freier Bildung.
 
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