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Text von Samstag, 24. Februar 2007

> b i l d u n g<
  
 Dietrich: Gemeinsamer Ausflug nach Namibia 
 Marburg * (atn)
Marburgs Geographen haben wieder einmal ferne Welten erkundet. Einen Teil des Afrikanischen Kontinents haben sie am Freitag (23. Februar) im Rahmen eines Reiseberichts der Marburger Geographischen Gesellschaft (MGG) mit nach Hause gebracht.
"Das heiße Land am kalten Meer" ist im Jahr 2006 Ziel ihrer zweiwöchigen Reise gewesen. Wem jetzt noch kein Licht aufgeht, dem sei gesagt, dass die Deutschen schon früh ihren Fuß auf diesen Fleck afrikanische Erde gesetzt haben. Sein Name benennt einen riesigen leeren Platz aus Sand. Seine Hauptstadt ist Windhoek.
Namibia ist mehr als doppelt so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Das Land liegt im südlichen Afrika. Mit knapp zwei Millionen Einwohnern ist Namibia ausgesprochen dünn besiedelt.
Aus diesem Grund sind Marburgs Geographie-Interessierte auch nicht im Rahmen einer Stadt- oder Wirtschaftsgeographie-Exkursion in das afrikanische Land aufgebrochen. Im Mittelpunkt der Reise standen Flora, Fauna und geologische Sehenswürdigkeiten.
Der etwa 100-minütige Vortrag im Großen Hörsaal des Geographischen Instituts gliederte sich in zwei Teile. Zunächst zeigte Dr. Rainer Dietrich die beeindruckenden Photos des Ehepaars Dietrich. Er zeichnete damit die Reiseroute nach und vermittelte einen lebhaften Eindruck des Landes. Im Anschluss waren mit Musik unterlegte Computer-Animationen von Harry Roesler zu sehen.
Zu Beginn erläuterte Dietrich kurz die Kolonialgeschichte Namibias. An einem in Berlin gefertigten Schlachten-Denkmal in Windhoek wurde die Gruppe gleich zu Beginn ihrer Reise damit konfrontiert. Das Denkmal erinnerte an den Herero-Auftstand im Jahr 1903. Jedoch gedachte es nur der weißen Opfer.
Der an den Hereros versuchte und auch durchgeführte Genozid, bei dem etwa 30.000 Menschen umkamen, wurde in Namibias weiterer Geschichte wohl eher verdrängt. Zumindest sollen Touristen - auch Deutsche - davon nicht in ihrem Urlaub beeinträchtigt werden. Und so wurde die Gruppe ohne Vorbehalte und sehr freundlich von den Einheimischen empfangen und begleitet.
Wie die Reisebilder zeigten, hat Namibia eine ordentliche Portion "Bilderbuch-Afrika" zu bieten. Den neugierigen Augen der Marburger zeigte sich so auch beinah alles, was der Busch und die Savanne zu bieten haben. Ob sich ein großer grauer Elefantenbulle stämmig vor die Linse stellte, ein Löwe entspannt daherkam oder eine Gruppe Giraffen - wandelnden Aussichtstürmen gleich - durch das Gras stakste: Beeindruckend waren diese Ereignisse sicher alle.
Um nur wenige Minuten verpasste die Gruppe einmal die Geburt eines kleinen Springbocks. Sie konnte aber wenigstens noch beobachten, wie das kleine Tier, das fast nur aus Beinen bestand, nach zehn Minuten schon eifrig
hinter seiner Mutter herstelzen konnte.
Residiert wurde während der Reise in Lodges im Bush. Jede hatte dabei ihren eigenen Stil und alle übertrafen sich in der Spektakularität ihrer Lage oder ihrer Ausstattung.
In einer von ihnen lud das stahlblaue Wasser eines Pools die staubverwöhnten Marburger zum Schwimmen ein. Zwei von ihnen wagten es auch und schlichen sich in den ganz frühen Morgenstunden aus ihren Zimmern, um das Nass zu genießen. Unvorbereitet - wie sie waren - sprangen sie jedoch in ein "Mäusebecken", das viele der kleinen Nager über Nacht das Leben gekostet hatte.
Noch viele andere heitere Geschichten und wissenswerte Fakten wurden an diesem Abend zur Sprache gebracht. Wer jetzt Lust bekommen hat, sich in
die Reihen der MGG zu mischen, kann an der Vortragsreihe "Globalisierung und Ernährungssicherung" teilnehmen. Sie startet am Dienstag (24. April) mit einem Vortrag von Prof. Dr. Hans-Georg Bohle aus Bonn über den Globalen Umweltwandel und die Ernährungssicherung.
 
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