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Text von Mittwoch, 16. Mai 2007

> s o z i a l e s<
  
 Fleißig: Schüler bei Freiwilligen-Agentur 
 Marburg * (sts)
Ob bei der Marburger Tafel, dem Weltladen, beim Naturschutzbund, in Kindergärten oder Altenheimen: Auch für Jugendliche bieten sich vielfältige Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements. Über Aussichten und Probleme dieses Themenkomplexes soll am Dienstag (12. Juni) in der Kreisverwaltung eine Fachtagung der Freiwilligen-Agentur Marburg-Biedenkopf (FAM) unter dem Motto "Freiwillig oder Pflicht - Chancen und Grenzen von jugendlichem Engagement" informieren.
Zu der Veranstaltung mit vier Workshops sind nicht nur Fachleute, sondern alle am Thema Interessierten eingeladen. Doris Heineck und Katja Kirch von der FAM sowie Sabine Karbus, Lehrerin an der Emil-von-Behring-Schule, stellten das Konzept am Dienstag (15. Mai) vor.
Soziale Kompetenzen gelten mehr und mehr als eine Schlüsselqualifikation für das spätere Berufsleben. Einige Schulen, wie zum Beispiel die Alfred-Wegener-Schule in Kirchhain oder das Gymnasium Philippinum in Marburg sehen daher schon verpflichtende Sozialpraktika für ihre Schüler vor. Einen anderen Weg ist die Emil-von-Behring-Schule gegangen. Unter dem Stichwort "Mach mit - Sei aktiv" werden den Schülern der Jahrgangsstufen sieben und acht in Zusammenarbeit mit der FAM seit drei Jahren Angebote für freiwilliges Engagement gemacht.
Wer ein solches Angebot wahrnimmt, muss sich für ein halbes Jahr zur Mitarbeit verpflichten. In der Regel umfasst die Arbeit ein bis zwei Stunden in der Woche. "Jedes Jahr nehmen 15 bis 20 Kinder ein solches Angebot war.
"Einige arbeiten auch über die sechs Monate hinaus in der Einrichtung weiter", wusste Karbus zu berichten. Gerade sehr stille oder verhaltensauffällige Jugendliche erschienen bei diesen Tätigkeiten oft in völlig neuem Licht. "Die Jungen haben sich um die Plätze im Kindergarten förmlich gerissen", zeigte Karbus sich überrascht.
Doch hier können nun auch Problemfelder in den Einrichtungen entstehen. "Die Jugendlichen müssen auch begleitet und unterstützt werden. "Die Rahmenbedingungen für jugendliches Engagement - auch in finanzieller Hinsicht - müssen stimmen", sagte Heineck. Auch hierfür soll die Fachtagung unter der Schirmherrschaft von Landrat Robert Fischbach und Oberbürgermeister Egon Vaupel Anstöße liefern.
Nicht zuletzt soll aber auch bisher unerkanntes jugendliches Engagement entdeckt und gewürdigt werden. Viele junge Menschen seien oft jahrelang bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig, ohne je eine Anerkennung dafür zu erhalten.
"Von uns erhält jeder Jugendliche ein Zertifikat über seine Tätigkeit und außerdem eine Bemerkung auf seinem Zeugnis", sagte Kirsch. Auch die Schulen und sozialen Einrichtungen erhalten bei der Fachtagung die Möglichkeit, ihre Projekte und Arbeitsfelder vorzustellen.
Interessierte können sich bis Montag (4. Juni) per E-Mail an info@freiwilligenagentur-marburg.de wenden.
 
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