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Text von Mittwoch, 23. Mai 2007

> s o z i a l e s<
  
 Solidarität: Keine Ausgliederung bei Telekom111! 
 Marburg * (jnl/pm)
Seine Solidarität mit den streikenden Beschäftigten der Deutschen Telekom hat der Arbeitskreis "Erwerbslosigkeit und Soziale Bürgerrechte" (ESBR) der Humanistischen Union (HU) bekundet. Auf seiner Sitzung am Dienstag (22. Mai) hat der Marburger Arbeitskreis diese Solidaritäts-Adresse einstimmig beschlossen.
"Es ist nicht hinzunehmen, dass Beschäftigte länger arbeiten sollen und dafür gleichzeitig auch noch weniger Geld bekommen", heißt es in der Erklärung. "Wir sind an der Seite der Streikenden, die gegen die Inhaftnahme der Belegschaft für eklatante Management-Fehler und gleichzeitig für den Respekt gegenüber ihren Leistungen eintreten."
Als Verhöhnung von Beschäftigten und Kunden betrachtet die Humanistische Union die geplante Ausgliederung von 50.000 Stellen angesichts der gleichzeitigen Ankündigung des Telekom-Vorstandsvorsitzenden René Obermann, den zugegebenermaßen schlechten Service bei der Telekom verbessern zu wollen. Schon jetzt reiche das Personal für eine gute Betreuung der Kundschaft nicht aus, kennzeichnete der ESBR die Situation.
Die Ausschüttung einer gigantischen Dividende von 3,1 Milliarden Euro an die Telekom-Aktionäre ist nach Auffassung des ESBR ein Beweis dafür, dass Obermanns Spar-Aktion nicht wirklich notwendig ist. Das von ihm angestrebte Lohnniveau in den abgehängten Call-Centern läge mit Stundenlöhnen von weniger als sieben Euro zudem unterhalb eines angemessenen Mindestlohns, von dem man in Deutschland in Würde leben kann.
"Es ist nicht akzeptabel, dass die Unternehmerschaft den Beschäftigten Daumenschrauben anlegt und sie zu Sozial- und Lohndumping zwingt", erklärten die Bürgerrechtler weiter. "Eine demokratische Gesellschaft muss die Einhaltung von Mindeststandards auch im Erwerbsleben durchsetzen. Umso ärgerlicher ist, dass das Bundeskabinett eine solche Falschspielerei ausgerechnet in einem ehemaligen Staatsbetrieb duldet."
 
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