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Text von Montag, 23. April 2007

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 Uni-Neubauten: Corts präsentierte Campus-Pläne 
 Marburg * (fjh)
"Die Universität, die in den letzten 450 Jahren disloziert ist, wollen wir wieder zusammenführen", kündigte Udo Corts an. Dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst schwebt dabei eine Campus-Universität nach US-amerikanischem Vorbild vor. Gemeinsam mit dem Universitätspräsidenten Prof. Dr. Volker Nienhaus, der Vizepräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause sowie den Fachleuten der Bau-Abteilungen seines Hauses und der Philipps-Universität stellte Corts am Montag (23. April) der Presse die Pläne für den Ausbau der Marburger Hochschule vor.
450 Millionen Euro möchte die Landesregierung dafür in den nächsten zehn Jahren im Rahmen ihre EURECA-Programms investieren. Zwei Campi sollen die bisher in der gesamten Stadt versteuten Insitute künftig zusammenführen. Auf den Lahnbergen sollen die Medizin und die naturwissenschaftlichen Fachbereiche gebündelt werden. In der Kernstadt zwischen dem Rudolphsplatz und der Bahnhofstraße soll ein innerstädtischer Campus für die Geisteswissenschaften entstehen.
Als ersten Schritt dazu plant die Universität zunächst den Bau eines neuen Gebäudes für die Chemie. Der nur knapp 30 Jahre alte Fachbereich Chemie auf den Lahnbergen sei dringend erneuerungsbedürftig, erklärte Kraus.
Nach einem Besuch dort habe er kurz überschlagen, wie viel Geld die unökologische Bauweise kosten wird, berichtete Corts. Sofort sei ihm klar geworden, dass ein wärmegedämmter Neubau die Investition schon bald amortisieren werde.Ähnliche Probleme hat Krause auch für das Gebäude der ehemaligen Frauenklinik am Pilgrimstein ausgemacht. Hohe Räume und ein unpraktischer Zuschnitt seien ebenso Grund für ihren geplanten Abriss wie die Lage des Hauses: "Sie bildet eingen langgestreckten Riegel entlang des Alten Botanischen Gartens", erklärte die Vziepräsidentin. Ein Neubau sie auhc hier ökolgoischer.
An dieser Stelle soll nach den bisherigen Planungen eine neue Bibliothek errichtet werden. Krause und Corts hoffen, die Ausschreibung dafür schon im Jahr 2008 herausgeben zu können. In vier Jahren könnte der Neubau dann verwirklicht werden.
Schneller schon soll das neue Orient-Institut in der bisherigen Kinderkliik am Frimaneiplatz entstehen. Das 1927 errichtete Gebäude soll komplett saniert werden. Inwieweit spätere Anbauten ebenfalls saniert oder aber durch Neubauten ersetzt werden, muss nach Angaben der Vizepräsidentin noch geprüft werden.
Auch das Gelände der ehemaligen Brauerei am Pilgrimstein sehe als Fläche für den Campus zur Verfügung, erkläuterte Krause. Hier könnten beispielsweise Juristen und Wirtschaftswissenschaftler eine gemeinsame neue Heimat erhalten, übrlegte sie.
Auf die Frage nach einem Umzug des Kulturladens KFZ auf dieses Grundstück meinte Corts, als hessischer Minister für Wissenchaft und Kunst könne er sich sehr gut auch eine Integration des KFZ in ein Hochschulgebäude vorstellen. In einer Universitätsstadt wie Marburg gehörten Wissenschaft und Kunst ohnehin zusammen, da sie sich gegenseitig befruchten könnten.
Auch einen Biergarten und gastronomische Betriebe kann sich Corts auf dem neuen City-Campus orstlelen. Ob hier auch Wohnungen entstehen sollten, müsse noch geklärt werden. Da aber dieser Campus mitten in der Innenstadt liege, halte er das nicht für zwingend.
Über die Planungen möchten die Verantwortlichen die Öffentlichkeit bei einem Informationsabend am Mittwoch (25. April) informeiren. Ihre gemeinsame Absicht ist, mit der Umsetzung so schnell wie möglich zu beginnen: "Wenn man als Fachminister vom Finanzminister 250 Millionen bekommt, dann möchte man ihm am Jahresende nicht erklären müssen, warum man sie noch nicht ausgegeben hat", begründete Corts seine Eile.
Die Museums-Fachleute der Philipps-Universität arbeiten derzeit auch an einem Konzept zur Neuordnung und Präsentation der wissenschaftlichen Sammlungen, berichtete Krause. Auch hier könne sie sich eine Zusammenführung unterschiedlicher Sammlungen in einem gemeinsamen Museum vorstellen.
Noch nicht klar ist indes, was nach dem Umzug der Geisteswissenschaften mit den Türmen der Philosophischen Fakultät (Phil. Fak) an der Wilhelm-röpke-Straße geschehen soll. Zumindestens vorübergehend sei eine Zwischennutzung durch andere Fakultäten denkbar, erwog Corts. Danach müsse die Stadt entscheiden, wie sie das Areal zwischen Autobahn und Eisenbahn oder gegebenenfalls auch die Bauten dort endgültig nutzen wolle.
Das weitere Vorgehen zur Neuordnung der Universitätsbauten werde noch am Montagnachmittag im Senat beraten, kündigte Nienhaus abschließend an. Dort werde er vom Besuch des Ministers berichten.
Derweil brach Corts mit massivem Polizeischutz nach Gießen auf, wo er der Presse ähnliche Campus-Pläne für die dortige Universität vorstellen möchte.
 
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