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Text von Freitag, 4. Mai 2007

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 Uni-Archiv: Auszeichnung für Foto Marburg 
 Marburg * (sts)
Selbst der Leiter des Bildarchivs "Foto Marburg" Dr. Christian Bracht war überrascht über den Preis: "Ich hätte nicht gedacht, dass wir mit der Entwicklung einer digitalen Datenbank diesen Preis gewinnen könnten."
Doch die Organisation "Europa Nostra" zur Pflege des europäischen Kulturgutes verleiht den diesjährigen Preis in der Kategorie "Bewahrung von Kunstwerken und Sammlungen" gemeinsam an Foto Marburg und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. Das Preisgeld von 10.000 Euro wird zwischen beiden Institutionen geteilt.
Das von beiden Einrichtungen zusammengestellte "Farbarchiv zur Wand- und Deckenmalerei" enthält knapp 40.000 Fotografien von Fresken-Zyklen und Wand-Dekorationen aus den Jahren 1943 bis 1945. Die Innenaufnahmen von Kirchen, Klöstern, Schlössern und anderen Profanbauten wurden in Deutschland, Österreich, Polen, Russland, Tschechien und Italien gemacht.
Als Reaktion auf die ersten alliierten Flächenbombardements auf deutsche Städte erließ Adolf Hitler im April 1943 an das Reichsministerium für Volksaufklärung den Befehl, gefährdete Baudenkmäler und künstlerisch wertvolle Malereien und Raum-Ausstattungen zu dokumentieren. Unter Beteiligung von rund 60 Fotografen entstand ein einzigartiges Farbdia-Archiv zur mitteleuropäischen Wand- und Deckenmalerei.
"Über 30 Prozent der dokumentierten Gebäude wurden zerstört", berichtete Bracht. Damit bietet das Archiv nun einzigartige Aufnahmen, die beispielsweise beim Wiederaufbau einzelner Gebäude von großem Nutzen sein dürften. Aufnahmen aus der Dresdner Frauenkirche halfen den Architekten und Restaurateuren schon bei der Rekonstruktion.
Im Jahre 2001 gelangten die Dias vom Kunsthistorischen Institut in Mainz nach Marburg. Dort waren sie jahrzehntelang öffentlich zugänglich gewesen und zusehends verblasst.
"Durch die Digitalisierung konnten wir die Farben zum Teil wieder intensivieren. Das Preisgeld könnte uns dabei helfen, durch neuere Digitalisierungsverfahren die Qualität der Aufnahmen noch weiter zu verbessern", nannte Bracht auch bereits eine mögliche Verwendung der 5.000 Euro.
Zur Preisverleihung am 8. Juni 2007 in Stockholm in Anwesenheit des schwedischen Königspaars wird Bracht auch reisen. "Die Münchener Kollegen werden den Preis entgegennehmen. Das haben wir so abgesprochen.
 
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